Skulptur – Gedanken in Stein

Die bildhauerische Arbeit in Stein führt nach notwendiger Formvereinfachung zur BILDGESTALT hin, die kein Abbild mehr von alltäglichen visuellen Beobachtungen ist. Der Künstler beruft sich auf Rodin (Täuferfigur 1877), wenn er fordert, ein Torso müsse auch ohne Kopf oder Glieder als durchformte Plastik in ihrem Umraum Bestand haben..

Bei Rodin findet sich die Spur Michelangelos wieder, von dem er das Mittel des „Unvollendetlassens“ übernimmt. Seither ist das Infinito als Gestaltungselement in der modernen Plastik verankert.

Schaefers Skulpturen gehen gestalterisch diesen Weg weiter, dokumentieren die Verzichtbarkeit von komplexen, anatomischen Anordnungen zugunsten eines reduzierten figuralen Fragments:„Pars pro toto“, der Teil vertritt das Ganze. So lautet die Gestaltungsmethode, die verdeutlicht, wie viel wichtiger als die Frage nach der dazugehörigen Figur die formale Lösung ist.  (Dr. Manfred Saller, Katalog 1998)